Häufige Fragen und Antworten
In den kommenden Jahren müssen wir aus Umweltschutzgründen einen Teil der Oberfläche der Deponie AM LEMBERG bei Ludwigsburg-Poppenweiler sanieren. Der Deponiekörper, in dem die Abfälle lagern, bekommt nach oben hin eine wasserdichte Abdichtung (Fachbegriff: Oberflächenabdichtung). Dieses „Dach“ verhindert, dass Regenwasser in die Deponie eindringt, durch die eingebauten Abfälle sickert und bis ins Grundwasser gelangt. Außerdem verhindert die Abdichtung, dass das klimaschädliche Deponiegas Methan, das im Deponiekörper aufgrund von chemischen Prozessen entsteht, entweichen kann.
Auf dem Außenkranz der Deponie – die Kuppe wurde bereits 2006 saniert – werden wir schrittweise die gewachsenen Bäume fällen. Dann wird ein Teil des Erdreiches abgegraben und verschiedene Schichten gebaut: z. B. wasserundurchlässige Schichten, bestehend aus einer Kunststoffdichtungsbahn und einer Polymerabdichtung. Diese Schichten machen die Deponie dicht, so dass kein Wasser mehr durch den Deponiekörper sickern kann. Auf diese wasserundurchlässigen Schichten kommt dann noch eine weitere Abdeckung: eine drei Meter hohe Schicht aus unbelasteter Erde, die dann wieder bepflanzt wird.
Nein. Die Deponie wird durch die Sanierung nicht erhöht, weil der bisherige Boden zum Teil abgetragen wird, bevor neue Bodenschichten aufgetragen werden. Außerdem bleibt die Deponiekuppe, also der höchste Punkt der Deponie, von der Baumaßnahme unberührt.
Vor einigen Jahren wurde die Deponiekuppe bereits saniert. Auch sie bekam damals Kunststoffdichtungsbahnen unter der Erde verlegt, um das Regenwasser abzuleiten. Im restlichen Bereich der Deponie entstehen jedes Jahr noch etwa 10.000 bis 14.000 Kubikmeter Sickerwasser. Die AVL reinigt dieses Sickerwasser mit hohem Aufwand, bevor es in die Kläranlage geleitet wird. Für diese Reinigung entstehen jährlich hohe Kosten. Außerdem können kleinste Mengen des Sickerwassers trotzdem noch ins Grundwasser gelangen. Dies belegen unsere Messungen und Kontrollen, die auch von unserer Überwachungsbehörde, dem Regierungspräsidium Stuttgart, überwacht werden.
Darüber hinaus haben sich auch gesetzliche Vorgaben geändert und wir sind inzwischen dazu verpflichtet, die Deponieoberfläche vollständig abzudichten.
Nein. Das Grundwasser im Bereich der Deponie, in das kleinste Mengen des Sickerwassers gelangt, wird nicht zur Trinkwasseraufbereitung genutzt. Es kommt daher nicht zu einer Beeinträchtigung des Trinkwassers – dieses wird aus anderen Quellen gespeist. Wir kontrollieren und messen die Einflüsse der Deponie auf das Grundwasser regelmäßig und berichten unserer Überwachungsbehörde darüber.
Trotz allem sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe, die Einflüsse auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Das Grundwasser soll dauerhaft geschützt werden und selbst kleinste Einflüsse durch Deponiesickerwasser sollen vollständig reduziert werden. Aus diesem Grund ist die Sanierung der restlichen Deponieoberfläche so wichtig.
Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2024 beginnen. Insgesamt werden 12 ha Deponiefläche eine neue, qualifizierte Oberflächenabdichtung erhalten. Es wird vier Bauabschnitte geben, die zeitlich versetzt gerodet, saniert und wieder bepflanzt werden, um die Belastungen möglichst gering zu halten.
Insgesamt rechnen wir mit einer Dauer der Bauarbeiten von rund 10 Jahren.
Die Chancen standen 2005 gut, dass die Abdichtung einer Teilfläche ausreichen würde, um die Einflüsse auf die Umwelt in gewünschtem Maße zu reduzieren. Die „große“ Baumaßnahme, die mehrere Jahre dauert, sollte im besten Fall nicht erforderlich werden. Seit jeher überwachen wir die Einflüsse auf die Umwelt intensiv, um abschätzen zu können, ob und wann weiterer Handlungsbedarf besteht. Nun zeigen unsere Ergebnisse, dass wir weitere Maßnahmen umsetzen müssen, um die Umwelt bestmöglich zu schonen – für eine gute und grüne Zukunft der Deponie AM LEMBERG.
Darüber hinaus haben sich auch gesetzliche Vorgaben geändert und wir sind inzwischen dazu verpflichtet, die Deponieoberfläche vollständig abzudichten.
Die Sanierung der Teiloberfläche kostet insgesamt ca. 39 Millionen Euro. Die AVL sucht nach Wegen, die Kosten für die Sanierung zu reduzieren. Dies kann gelingen, indem z. B. Materialien nicht als neuwertige Baustoffe zugekauft werden. Stattdessen können Materialien wie Böden und Erde genutzt werden, die ansonsten anderweitig, z. B. auf Deponien oder in Lärmschutzwällen, eingebaut würden. Diese Verwertung und Ressourcenschonung ist nicht nur im Sinne unseres Kreislaufwirtschaftssystems, sondern würde sich auch positiv auf die Kosten des Sanierungsprojektes auswirken. Abhängig von der zukünftigen Marktlage solcher Materialien könnte dies die Kosten deutlich reduzieren: Nach heutigem Stand lägen die geplanten Kosten somit bei ca. 25,5 Millionen Euro.
Spaziergänger und Sportler, die den Wald nutzen, werden in den kommenden Jahren den Verkehr und Lärm der Baufahrzeuge mitbekommen. Außerdem wird es immer wieder Baumfällarbeiten geben, natürlich außerhalb der Vegetations- und Brutperiode.
Der LKW-Verkehr von und zur Deponie wird zunehmen. Die Materialien zur Abdichtung der 12 ha-Fläche müssen angeliefert werden. Mit Experten und Verantwortlichen der umliegenden Gemeinden arbeiten wir gerade an einem Verkehrswege-Konzept.
Die Sanierung hat das Ziel, die Umwelt dauerhaft zu schützen. Dazu lässt es sich leider nicht vermeiden, einen Teil des jungen Waldes zu roden. Sämtliche Arbeiten werden aber von den Naturschutz- und Forstbehörden überwacht und vom Regierungspräsidium vorab genehmigt. Die erforderlichen Gutachten dazu hat die AVL bereits erstellen lassen.
Für die auf der Deponie AM LEMBERG lebenden Tiere haben wir ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen lassen – mit dem Ergebnis, dass dort einige Zauneidechsen leben, für die wir einen neuen, geschützten Lebensraum schaffen.
Die Deponiekuppe, die von der Sanierung nicht betroffen ist, wurde als neues Habitat für die Zauneidechsen hergerichtet: 2021 errichteten wir dort 25 Reisig- und Holzhäufen sowie Steinhalden. Die dortige Fläche ist fast doppelt so groß wie ihr bisheriger Lebensraum und daher bestens als neues Zuhause für die Zauneidechsen geeignet. Im Laufe des Jahres 2022 wurden die Zauneidechsen schließlich auf die Deponiekuppe umgesiedelt. Für Vögel wurden im umliegenden Wald zusätzliche Nisthilfen angebracht, die jedes Jahr von uns überprüft werden. Für Molche und Frösche wurde das Regenrückhaltebecken auf der Deponie permanent eingestaut, damit sie dort laichen können. Alle Maßnahmen im Hinblick auf den Schutz der auf der Deponie AM LEMBERG lebenden Tiere werden in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Behörden umgesetzt.
Wir benötigen große Mengen an Material für die Entwässerungs- und Abdichtungsschichten sowie für den rund 3 Meter dicken Rekultivierungsboden, der später wieder bepflanzt wird. Die AVL hat mehrere Maßnahmen ergriffen, um den LKW-Verkehr zu entzerren und die Belastung zu reduzieren: Es gibt einzelne, zeitlich versetzte Bauphasen, außerdem arbeiten wir an einem Verkehrswege-Konzept, damit die LKWs bestmöglich geleitet und die Belastungen so gering wie möglich gehalten werden.
Ja. Es wird weiterhin möglich sein, im Wald spazieren oder joggen zu gehen. Allerdings wird es zu Einschränkungen wie Lärm und Verkehr kommen. Nach der Baumaßnahme wird die Deponie wieder begrünt. In Zukunft soll die bislang abgesperrte Deponiefläche den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen – sobald sich die Natur von der Sanierung erholt hat.
Den Parkplatz wollen wir weiterhin erhalten.
Die Vereinsfeiern sollen so lange wie möglich weiterhin auf der Deponie stattfinden können.
Nach dem aktuellen Stand zu den Baumaßnahmen ist es jedoch leider so, dass wir nicht – wie ursprünglich angedacht – die Vereinsfeiern während der gesamten Bauzeit auf der Deponie ermöglichen können. Es kann sein, dass der Platz für die Baumaßnahme genutzt werden muss. Aus Sicherheitsgründen wäre es fahrlässig, dort dann weiterhin Feste zu feiern. Wir bedauern dies sehr, doch die Sicherheit aller geht vor.
Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, soll das Gelände eines Tages für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Allerdings wird es nach dem Ende der Bauarbeiten noch einige Jahre dauern, bis dort wieder ein Wald gewachsen ist und die Fläche freigegeben wird. Zum Schutz der neu gepflanzten Bäume können wir die Fläche leider nicht sofort nach der Sanierung freigeben.
Leider war es nicht möglich, den jungen Wald auf den Bauflächen zu erhalten, da wir schlichtweg am Untergrund tätig werden müssen. Es werden jedoch – nach dem Ende der Baumaßnahme – wieder Bäume gepflanzt. Für die Aufforstung werden Naturschutz- und Forstbehörden detaillierte Vorgaben machen, damit dort anschließend ein ökologisch hochwertiger Mischwald entstehen kann.
In den ersten Jahren handelte es sich bei der Deponie AM LEMBERG um eine Müllkippe der umliegenden Gemeinden. Der Kreis wurde erst in den 1970er Jahren zuständig. Bis zum Jahr 1989 wurden verschiedene Abfälle dort abgekippt, vor allem auch Haus- und Sperrmüll. Seitdem kümmert sich die AVL um die Stilllegung der Deponie.
Übrigens werden heute auf Deponien, die noch im Betrieb sind, kein Haus- oder Sperrmüll mehr eingebaut, sondern nur noch mineralische Abfälle wie beispielsweise Bauschutt und Boden.
Hier finden Sie Informationen zum Sanierungsprojekt Deponie AM LEMBERG