Häufige Fragen

Sanierung Deponie AM LEMBERG

Häufige Fragen und Antworten

In den kommenden Jahren müssen wir aus Umweltschutzgründen einen Teil der Oberfläche der Deponie AM LEMBERG bei Ludwigsburg-Poppenweiler sanieren. Der Deponiekörper, in dem die Abfälle lagern, bekommt nach oben hin eine wasserdichte Abdichtung (Fachbegriff: Oberflächenabdichtung). Dieses „Dach“ verhindert, dass Regenwasser in die Deponie eindringt, durch die eingebauten Abfälle sickert und bis ins Grundwasser gelangt. Außerdem verhindert die Abdichtung, dass das klimaschädliche Deponiegas Methan, das im Deponiekörper aufgrund von chemischen Prozessen entsteht, entweichen kann.

Auf dem Außenkranz der Deponie – die Kuppe wurde bereits 2005 saniert – werden wir schrittweise die gewachsenen Bäume fällen. Dann wird ein Teil des Erdreiches aufgegraben und verschiedene Schichten gebaut: z. B. wasserundurchlässige Schichten, bestehend aus Kunststoffbahnen oder Asphalt. Diese Schichten machen die Deponie dicht, so dass kein Wasser mehr durch den Deponiekörper sickern kann. Auf diese wasserundurchlässigen Schichten kommt dann noch eine weitere Abdeckung: eine drei Meter hohe Schicht aus unbelasteter Erde, die dann wieder bepflanzt wird.

Nein. Die Deponie wird durch die Sanierung nicht erhöht, weil der bisherige Boden zum Teil abgetragen wird, bevor neue Bodenschichten aufgetragen werden. Außerdem bleibt die Deponiekuppe, also der höchste Punkt der Deponie, von der Baumaßnahme unberührt.

Vor einigen Jahren wurde die Deponiekuppe bereits saniert. Auch sie bekam damals Kunststoffbahnen unter der Erde verlegt, um das Regenwasser abzuleiten. Im restlichen Bereich der Deponie entstehen jedes Jahr noch etwa 10.000 bis 14.000 Kubikmeter Sickerwasser. Die AVL reinigt dieses Sickerwasser mit hohem Aufwand, bevor es in die Kläranlage geleitet wird. Für diese Reinigung entstehen jährlich hohe Kosten. Außerdem können kleinste Mengen des Sickerwassers trotzdem noch ins Grundwasser gelangen. Dies belegen unsere Messungen und Kontrollen, die auch von unserer Überwachungsbehörde, dem Regierungspräsidium Stuttgart, überwacht werden.

Darüber hinaus haben sich auch gesetzliche Vorgaben geändert und wir sind inzwischen dazu verpflichtet, die Deponieoberfläche vollständig abzudichten.

Nein. Das Grundwasser im Bereich der Deponie, in das kleinste Mengen des Sickerwassers gelangt, wird nicht zur Trinkwasseraufbereitung genutzt. Es kommt daher nicht zu einer Beeinträchtigung des Trinkwassers – dieses wird aus anderen Quellen gespeist. Wir kontrollieren und messen die Einflüsse der Deponie auf das Grundwasser regelmäßig und berichten unserer Überwachungsbehörde darüber.

Trotz allem sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe, die Einflüsse auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Das Grundwasser soll dauerhaft geschützt werden und selbst kleinste Einflüsse durch Deponiesickerwasser sollen vollständig reduziert werden. Aus diesem Grund ist die Sanierung der restlichen Deponieoberfläche so wichtig.

Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2021 beginnen. Insgesamt werden 12 ha Deponiefläche eine neue, qualifizierte Oberflächenabdichtung erhalten. Es wird vier Bauabschnitte geben, die zeitlich versetzt gerodet, saniert und wieder bepflanzt werden, um die Belastungen möglichst gering zu halten.

Insgesamt rechnen wir mit einer Dauer der Bauarbeiten von rund 10 Jahren.

Die Chancen standen 2005 gut, dass die Abdichtung einer Teilfläche ausreichen würde, um die Einflüsse auf die Umwelt in gewünschtem Maße zu reduzieren. Die „große“ Baumaßnahme, die mehrere Jahre dauert, sollte im besten Fall nicht erforderlich werden. Seit jeher überwachen wir die Einflüsse auf die Umwelt intensiv, um abschätzen zu können, ob und wann weiterer Handlungsbedarf besteht. Nun zeigen unsere Ergebnisse, dass wir weitere Maßnahmen umsetzen müssen, um die Umwelt bestmöglich zu schonen – für eine gute und grüne Zukunft der Deponie AM LEMBERG.

Darüber hinaus haben sich auch gesetzliche Vorgaben geändert und wir sind inzwischen dazu verpflichtet, die Deponieoberfläche vollständig abzudichten.

Die Sanierung der Teiloberfläche kostet insgesamt ca. 37 Millionen Euro. Die AVL sucht nach Wegen, die Kosten für die Sanierung zu reduzieren. Dies kann gelingen, indem gewisse Materialien nicht als neuwertige Baustoffe zugekauft werden. Stattdessen können Materialien wie Böden und Erde genutzt werden, die ansonsten anderweitig, z. B. auf Deponien oder in Lärmschutzwällen, eingebaut würden. Diese Verwertung und Ressourcenschonung ist nicht nur im Sinne unseres Kreislaufwirtschaftssystems, sondern würde sich auch positiv auf die Kosten des Sanierungsprojektes auswirken. Abhängig von der zukünftigen Marktlage solcher Materialien könnte dies die Kosten um mehr als die Hälfte reduzieren: Nach heutigem Stand lägen die geplanten Kosten somit bei ca. 15,5 Millionen Euro.

Spaziergänger und Sportler, die den Wald nutzen, werden in den kommenden Jahren den Verkehr und Lärm der Baufahrzeuge mitbekommen. Außerdem wird es ab 2021 immer wieder Baumfällarbeiten geben, natürlich außerhalb der Vegetations- und Brutperiode.

Der LKW-Verkehr von und zur Deponie wird zunehmen. Die Materialien zur Abdichtung der 12 ha-Fläche müssen angeliefert werden. Mit Experten und Verantwortlichen der umliegenden Gemeinden arbeiten wir gerade an einem Verkehrswege-Konzept.

Auf einigen Feldern vor dem Waldgebiet wollen wir außerdem die angelieferte Erde während der Bauphase von rund 10 Jahren zwischenlagern. Dabei würden einige Erdhügel entstehen, die aber nach und nach wieder verschwinden. Bei diesen Erdhügeln handelt es sich um komplett unbelastete, reine Erde, die Grundlage des neuen Waldes sein wird. Hier führen wir im Herbst 2020 Gespräche mit Eigentümern und Pächtern, um Flächen zu finden. Ziel dieser Lagerflächen ist es, die Anlieferungen zeitlich zu entzerren, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren.

Die Sanierung hat das Ziel, die Umwelt dauerhaft zu schützen. Dazu lässt es sich leider nicht vermeiden, einen Teil des jungen Waldes zu roden. Sämtliche Arbeiten werden aber von den Naturschutz- und Forstbehörden überwacht und vom Regierungspräsidium vorab genehmigt. Die erforderlichen Gutachten dazu hat die AVL bereits erstellen lassen.

Für die auf der Deponie AM LEMBERG lebenden Tiere haben wir ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen lassen – mit dem Ergebnis, dass dort einige Zauneidechsen leben, für die wir einen neuen, geschützten Lebensraum schaffen.

Die Deponiekuppe, die von der Sanierung nicht betroffen ist, wird noch im Jahr 2020 als neues Habitat für die Zauneidechsen hergerichtet. Die dortige Fläche ist fast doppelt so groß wie ihr bisheriger Lebensraum und daher – nach den Vorbereitungen – bestens als neues Zuhause für die Zauneidechsen geeignet. Für Vögel bringen wir im umliegenden Wald zusätzliche Nisthilfen an. Auch Molche und Frösche bekommen ein neues Laichhabitat. Alle Maßnahmen im Hinblick auf den Schutz der auf der Deponie AM LEMBERG lebenden Tiere werden in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Behörden umgesetzt.  

Wir benötigen große Mengen an Material für die Entwässerungs- und Abdichtungsschichten sowie für den rund 3 Meter dicken Rekultivierungsboden, der später wieder bepflanzt wird. Die AVL hat mehrere Maßnahmen ergriffen, um den LKW-Verkehr zu entzerren und die Belastung zu reduzieren: Es gibt einzelne, zeitlich versetzte Bauphasen, die Böden sollen zwischengelagert werden, außerdem arbeiten wir an einem Verkehrswege-Konzept, damit die LKWs bestmöglich geleitet und die Belastungen so gering wie möglich gehalten werden.

Ja. Es wird weiterhin möglich sein, im Wald spazieren oder joggen zu gehen. Allerdings wird es zu Einschränkungen wie Lärm und Verkehr kommen. Nach der Baumaßnahme wird die Deponie wieder begrünt. In Zukunft soll die bislang abgesperrte Deponiefläche den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen – sobald sich die Natur von der Sanierung erholt hat.

Den Parkplatz wollen wir weiterhin erhalten.

Die Vereinsfeiern sollen weiterhin auf der Deponie stattfinden. Wir werden gemeinsam mit den Vereinen Lösungen suchen und finden, um die Feiern auch während der Sanierung zu ermöglichen. Dies ist uns ein wichtiges Anliegen.

Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, soll das Gelände eines Tages für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Allerdings wird es nach dem Ende der Bauarbeiten noch einige Jahre dauern, bis dort wieder ein Wald gewachsen ist und die Fläche freigegeben wird. Zum Schutz der neu gepflanzten Bäume können wir die Fläche leider nicht sofort nach der Sanierung freigeben.

Leider ist es nicht möglich, den derzeitigen jungen Wald zu erhalten. Für die Aufforstung nach dem Ende der Bauarbeiten werden Naturschutz- und Forstbehörden detaillierte Vorgaben machen, damit dort anschließend ein ökologisch hochwertiger Mischwald entstehen kann.

In den ersten Jahren handelte es sich bei der Deponie AM LEMBERG um eine „ungeordnete“ Müllkippe der umliegenden Gemeinden. Der Kreis wurde erst in den 1970er Jahren zuständig. Es wurden verschiedene Abfälle dort abgekippt, vor allem auch Haus- und Sperrmüll, bis zum Jahr 1989. Seitdem kümmert sich die AVL um die Stilllegung der Deponie.

Übrigens werden heute auf Deponien, die noch im Betrieb sind, nur noch mineralische Abfälle wie beispielsweise Bauschutt eingebaut, kein Haus- oder Sperrmüll mehr.